Toskana wir kommen

Nach dem Alpsee haben wir noch einen Zwischenstopp am Comer See eingelegt. Eigentlich wollten wir zwei/drei Nächte bleiben aber als wir ankamen gewitterte es heftig und der Campingplatz Golden Sheep war auch nicht so doll. Wir waren ja schon ein paar mal am Comer See und wussten, dass die Plätze dort ziemlich eng und klein sind. Für eine Nacht war es okay. Wir waren direkt am See Pizza essen und sind den nächsten Morgen weiter in Richtung Toskana aufgebrochen.

Weil die Kids das ständige Weiterreisen nicht so mögen und gerne auch mal länger an einem Ort bleiben, legen wir auf jeder längeren Tour eine meist einwöchige Fahrpause ein.

Platz am Meer

So haben wir jetzt eine Woche auf dem Etruria Campingplatz am Meer in der Toskana verbracht.

Ein zwar ziemlich großer Platz mit vielen Bungalows und einem Glamping (Kunstwort aus Glamourous + Camping) Bereich mit netten Safari-Lodges aber eben auch sehr natürlich belassen. Die einzelnen Plätze sind entsprechend dem Bewuchs unterschiedlich groß, größtenteils schön schattig unter Pinien und nur mit Stromanschluss. Wasser muss man also mit Kanistern am Waschhaus holen. Was uns nicht wirklich gestört hat. Einziger Nervfaktor: überall waren kleine Ameisen. Aber die waren sicher zuerst da.

Es gibt (wenn man mag – unsere Kids nicht) eine Kinderbespaßung, einige Spielplätze, eine Waldhöhle (Zutritt für Eltern verboten 🙂 ), drei verschiedene Restaurants (das am Meer ist besonders toll). Seit Anfang des Jahres gibt es jetzt auch eine Poolanlage. Da ist allerdings der Baumbewuchs noch sehr spärlich und deshalb ist es sehr sonnig.

Es ist eigentlich immer zwischendrin irgendetwas frei und man kann, so wie wir, auch in der Hochsaison ohne Probleme noch einen Stellplatz bekommen.

Preise in der Hochsaison:

Stellplatz im Pinienwald: 24,50€/ Tag

Erwachsene: 10,63€/ Tag

Kinder 1-10 Jahre: 7,63€/ Tag

Poolnutzung pauschal: 7€/ Person

zzgl. einer Tourismusabgabe von 4€/ Erwachsenen

Meer ohne Muscheln

Die ersten vier Tage haben wir erstmal nur entspannt und das Meer genossen. Der Strand ist schön breit. Vor dem Platz kann man, wenn man mag, Liegen und Schirme an einer Strandbar anmieten. Wir sind noch jung und liegen immer „gut mit Sand paniert“ auf unserer Decke unter dem eigenen Schirmchen. Der Sand ist etwas dunkler. Am Strand kann man tolle Steine sammeln.

Aber, was uns total wundert, es gibt so gut wie keine Muscheln. Wir haben in der ganzen Woche gerade einmal eine einzige gefunden. Im Wasser muss man sich leider sehr vor Feuerquallen in Acht nehmen. Wir haben in der Zeit an unserem Strand drei Menschen mitbekommen, die sich verbrannt haben. Da gab es sicherlich noch mehr. Ich habe daraufhin mal etwas recherchiert und es scheint wohl ein zunehmendes Problem im gesamten Mittelmeer zu sein.

Durch ziemlich starken Wellengang an den meisten Tagen wird außerdem viel kleiner Plastikmüll angespült. Einheimische fegen den Strand, machen ein Häufchen vorne am Meer und mit der nächsten Welle wird alles ins Meer gespült. Fertig! Zum einen sicher völliger Blödsinn, weil man dann wahrscheinlich jeden Tag den selben Müll wieder zusammen fegt und zweitens geht das natürlich aus ökologischer Sicht gar nicht. Sehr traurig!

Die großen Wellen haben den Kids natürlich viel Freude bereitet. Ich mag das nicht so, weil man dann immer die Hose voll Sand hat wenn man aus dem Wasser kommt 🙂

Mein Mann hat seine gute Sonnenbrille (mit Stärke) in den Wellen verloren. Er musste sich entscheiden, ob er die Brille festhält oder das kleine Kind aus der großen Welle fischt (Gluck, Gluck …).

Wir haben sie noch gesucht und alle danach getaucht. Aber sie war sofort verschwunden.

Für die Autofahrt braucht er natürlich dringend eine Brille also hat er sich für das Provisorium einfache Sonnenbrille aus dem Strandladen über Brille mit Stärke entschieden :o)

Kultur in Pisa, Lucca und Florenz

Nach vier Tagen Sonne, Sand und Meer haben wir am Montag einen Mietwagen gemietet und waren zuerst in Pisa und haben uns den schiefen Turm angesehen. Himmel und Menschen unterwegs. Wenn man die Kathedrale nebenan oder den Turm besichtigen möchte, braucht man ein Ticket. Dafür muss man sich sehr lange anstellen und ordentlich für zahlen.

Wir haben uns deshalb für den Anblick von außen entschieden und sind dann wieder los. Ansonsten gibt es in Pisa nicht viel zu entdecken.

Wir sind danach gleich weiter nach Lucca gefahren. Eine schöne kleine Stadt mit hübschen Gässchen, niedlichen Läden und anscheinend einem großen Festival, was dort im Sommer stattfindet.

Dienstag sind wir mit dem Mietwagen nach Florenz gefahren. Etwas abenteuerlich weil der Verkehr ganz schön voll und chaotisch ist und man aufpassen muss, dass man nicht aus Versehen in die ZTL Zone (verkehrsberuhigte Zone: bei Einfahrt ohne Sondergenehmigung zahlt man hohe Strafen) einfährt.

Wir haben ein Parkhaus nahe dem Bahnhof gefunden und dort das Auto günstig, sicher und schattig abgestellt. Zu Fuß bis zur Ponte Vecchio waren es ca. 25 min.

Ich muss zugeben, dass ich vom Anblick der von außen schon sehr verfallenen Ponte Vecchio etwas enttäuscht war. Auf der Brücke selbst ist aus historischen Gründen ein Schmuckladen am anderen und sehr viele Menschen schieben sich langsam über die Brücke.

Also da finde ich wirklich, dass unsere Krämerbrücke in Erfurt locker mithalten kann.

Danach sind wir noch durch die Gassen geschlendert wo sich eine Luxusmarken-Laden am nächsten befindet, haben Palazzi entdeckt und noch die Santa Maria Kathedrale bestaunt. Auch hier musste man sich wieder in eine lange Schlange einreihen für ein Ticket. Ich fand es übrigens merkwürdig für ein Gotteshaus Eintritt zu bezahlen. Das hatte ich bis jetzt noch nicht. Wir haben uns wieder mit der Ansicht von außen zufrieden gegeben.

Florenz ist wirklich toll. Man sieht an allen Ecken noch den Prunk und Reichtum vergangener Zeiten. Heute scheint es für die Stadt eine mega Herausforderung zu sein, das alles zu erhalten. Ich hoffe sehr, dass es irgendwie gelingt!

Wir haben in Florenz das aus unserer Sicht teuerste Eis aller Zeiten gegessen: 6€/ Portion – heißt für vier Familienmitglieder 24€. Mein Mann hat mich angeguckt wie ein Auto als ich meinen Sohn zu ihm rausschickte mit der Info, dass der 20€ Schein nicht reicht. Es war aber tatsächlich auch eine mega große Portion.

Mittwoch war nochmal Strand angesagt und wir hatten dort einen tollen Sonnenuntergang.

Heute sind wir schon wieder auf Tour landeinwärts vorbei an Siena an den Lago Trasimeno. Wir werden berichten.

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