Geschichten von Radlern und Gitarrenspielern

Nun sind wir am Samstagnachmittag wieder zu Hause angekommen. Die Kids haben sich sehr gefreut, ihre Freunde und Nachbarn wieder zu sehen.

Ich muss zugeben, ich habe ein weinendes und lachendes Auge. Natürlich freue ich mich auch immer wieder auf unser schönes zu Hause und vor allem das beste Bett, was es gibt auf der Welt. Aber ich hätte auch noch gerne ein bisschen länger in den Tag hineingelebt und wäre ein bisschen durch die Welt gebummelt.

Vor allem unser letzter Abend in Vohburg nahe Ingolstadt direkt an der Donau hat seinen Teil dazu beigetragen. Wir haben dort ein älteres Pärchen kennengelernt, was sich auf dem schönen Stellplatz zu uns gesellt hat. Sie haben unser WoMo aus der Ferne stehen sehen und selbst noch was für die Nacht zum Stehen gesucht. So kamen sie zu uns herüber. Sie waren bereits 6 Wochen mit ihrem Wohnmobil durch Kroatien gereist und wollten langsam wieder Richtung Heimat nach Süddeutschland.

Ein wenig später kam erst noch ein einzelner Radfahrer, der bereits in 6 Wochen durch die Niederande, Belgien und Frankreich über 4000 km zurück gelegt und noch weitere 4 Wochen vor sich hatte. Beeindruckend! Er schlug sein Zelt etwas weiter entfernt von uns auf.

Als letztes gesellte sich noch ein junges Pärchen aus Finnland mit ihrem kleinen Zelt zu uns, die auch mit dem Rad noch eine große Tour vor sich hatten.

Der ältere Herr mit dem anderen WoMo holte irgendwann spontan seine Gitarre raus, spielte und fing an zu singen. Alles mögliche von Beatles bis Elton John. Er lud uns ein, uns dazu zu setzten und wir sangen oder summten mit.

Die Sonne ging langsam hinter der Donaubrücke unter und der Radfahrer kam auch mit seinem kleinen Klappstühlchen und einer Tüte Erdnüsse rüber und sang mit.

Zu noch späterer Stunde erzählte das ältere Paar und der Radfahrer von ihren Touren und den Menschen, die sie dabei getroffen haben. Ich hätte noch lange zuhören können. Doch leider machte uns wie schon so oft in diesem Urlaub das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es fing plötzlich an zu regnen. Und so schnell wie wir uns gefunden hatten, hatten sich alle wieder in ihre WoMos und Zelte verkrümelt.

Es gewitterte noch heftig in dieser Nacht und wir schliefen schlecht. Wir parkten das WoMo sogar noch Mitten in der Nacht um, weil wir Angst hatten, den nächsten Morgen nicht mehr von der aufgeweichten Wiese runterzukommen.

Es war ein toller letzter Abend, auf einem sehr schön gelegenen und kostenfreien Stellplatz in Vohburg. Es gibt dort sogar einen sauberen Duschcontainer und Toiletten, die man kostenfrei nutzen kann. Auch eine kleine Feuerstelle ist vorhanden. Wenn man Lust hat, kann man bei schönem Wetter auch in der Donau baden gehen. Man muss sich nur vorher bei der Stadt anmelden.

Am frühen Abend (kurz nach unserer Ankunft am Stellplatz) und nochmal kurz am nächsten Morgen hat mich eine liebe Bekannte, die ich vor fast 3 Jahren auf meiner Kur kennen und sehr schätzen gelernt habe, besucht. Sie wohnt in Vohburg und hatte uns den tollen Platz empfohlen. Leider war nicht so wirklich viel Zeit zum Schnattern aber schön war es trotzdem. Wir sind auf unseren WoMo-Touren schon so oft an Ingolstadt vorbei gefahren und nun hat es endlich mal gepasst. Um so mehr freue ich mich, dass es dieses Mal wenigstens für einen kurzen Plausch gereicht hat.



Etwas müde von der gewittrigen Nacht mit wenig Schlaf sehe ich schon noch aus aber ich glaube, man kann man Freude trotzdem erkennen 🙂

So jetzt ist die Bummelei erst einmal wieder vorbei und wir machen uns nach 3 Wochen wieder an unsere Arbeit. Nur um bald wieder für ein kurzes Wochenende unsere Famikutsche zu packen und los zu brausen, wohin es uns gefällt.

WIR lieben das! ❤️

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