Back-Abenteuer an der Adria

Wir hatten ja wie gesagt, eigentlich wieder einmal eine Tour Richtung Norden geplant. Wir wollten endlich unsere Ostsee-Tour vollenden. Vor drei Jahren sind wir nur bis Rügen gekommen. Ziel war eigentlich Usedom. Da war ich das letzte Mal 2001. Also wirklich schon sehr lange nicht mehr.

Da aber unsere erste Woche in Brandenburg mehr Grautöne als strahlend Blau am Himmel zu bieten hatte, die Aussichten nicht wirklich besser waren und wir wegen der Hochzeit von Freunden sowieso nochmal zu Hause waren, entschieden wir kurzer Hand danach Italien anzusteuern.

Also machten wir uns auf in Richtung Adria. Dort waren wir ja vor zwei Jahren schon einmal. Dort ist es nicht leicht, in der Sommersaison einen Campingplatz zu finden, wo Hunde erlaubt sind. Deshalb reservierten wir kurzfristig einen Stellplatz auf dem Campingplatz Cavallino, auf dem wir schon mal waren.

Den Platz habe ich in einem Artikel vor zwei Jahren schon einmal detailliert beschrieben. Er ist, wie die meisten in Italien, ziemlich teuer. Er liegt aber wunderschön direkt am Meer und unter schattigen Pinienbäumen. Es ist mit dem Bus und Schiff nicht weit bis Venedig.

Natürlich haben wir auch dieses Mal Venedig besucht. Ich hätte ja nicht vermutet, dass ich diese wunderschöne Stadt so bald wieder sehen würde.

Wir haben uns dieses Mal eine dieser schweineteuren Gondelfahrten gegönnt. Das wollte ich ja schon immer mal machen. Bereits als ich vor über 25 Jahren das erste mal dort war. Aber immer habe ich mir gesagt „nein, viiieeel zu teuer“. Sie kostet 80€ für 30 Minuten für max. 6 Personen.

Aber es war toll! Man bekommt nochmal ganz andere Einblicke in die Häuser und Höfe dieser Stadt auf dem Wasser. Beeindruckend! Ich frage mich, wie lebt man in so einer Stadt. Fährt man mit dem Boot zum Supermarkt? Wie funktioniert das Abwasser- und Müllentsorgungssystem? Wo gehen die Kinder zur Schule? Ich habe mal ein bisschen zur Entsorgung recherchiert, wen es interessiert. Nur soviel, es läuft nicht mehr alles in die Kanäle.

Die Stadt ist wohl leider dem Untergang geweiht. Immer mehr Hochwasser bedrohen und zerstören jährlich die Stadt. Das liegt zum einen an dem steigenden Meeresspiegel aufgrund klimatischer Veränderungen und zweitens dem immer weiteren Absinken der Stadt (aufgrund veränderter Strömungen in der Lagune durch immer mehr Verkehr und dem Abpumpen von Grundwasser durch die Industrie unter der Lagune). Alles irgendwie durch menschlichen Einfluss und wohl nun nicht mehr aufzuhalten, nur noch zu verlangsamen. Es ist wirklich sehr sehr traurig, um diese so wunderschöne und einmalige Stadt!

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Wir haben ansonsten einfach nur ein paar Tage relaxt, die Sonne und den Strand genossen.

Ich habe mich dann das erste Mal ans Backen im Wohnmobil getraut.

Wir sind ja in unserer Famikutsche eher spartanisch ausgestattet. Was manche so beim Camping mit dabei haben, erstaunt uns tatsächlich so manches Mal. Da muss man einen ganzen Tag des Urlaubes für den Aufbau und einen für den Abbau opfern. Da gibt es separate Kochzelte, mega große Grills und Herdplatten, große Standventilatoren, Regale im Außenbereich, Handmixer, Thermomix-Geräte und und und …

Wir haben in noch nicht einmal einer Stunde unsere Markise mit Seitenwänden abgebaut und eingerollt, Stühle und Tische zusammen geklappt und verstaut, die Stützen unter dem Womo eingeklappt, innen alles sicher verstaut und verschlossen und sind von den Keilen runter gefahren und somit abfahrbereit 🙂

Na egal … zurück zum Kuchen. Wir haben uns einen Omnia Mini-Backofen angeschafft. Das ist eine Form mit Deckel, die man auf den Gasherd stellt und darin, Brötchen aufbacken, Kuchen backen oder auch Aufläufe machen kann.

Backen gehört ja so oder so nicht so zu meinen Stärken, weil man da nicht improvisieren oder mal was ausprobieren kann, sondern man sich strikt ans Rezept halten sollte, damit es auch gelingt.

Das ist ja nicht so meins 🙂 Ich bin da gerne etwas kreativer.

Aber todesmutig stürzte ich mich ins Back-Abenteuer. Eigentlich funktioniert alles so wie beim Backen im normalen Backofen auch, nur dass man den fertigen Teig in den Omnia einfüllt und dann ein bisschen mit dem Gas justieren muss.

Ich hatte zusätzlich das Problem kein Backpulver dabei zu haben. Leider gab es auch keins im Laden auf dem Campingplatz. Da mein Rezept statt Butter oder Öl auf Buttermilch (die ja deutlich weniger Fett hat) zurückgreift, dachte ich, es geht vielleicht auch ohne Backpulver.

Rezept des ganz einfachen Buttermilch-Kuchens:

  • 4 Tassen Mehl
  • 3 Tassen Rohrzucker
  • 2 Tassen Buttermilch
  • 3 Eier
  • 2 TL Backpulver
  • 2 Äpfel oder Birnen (wenn du magst, klein schneiden und unterheben)
  • etwas Zitronensaft (nur wenn du magst)

So bin ich vorgegangen:

Ich habe alles (bis auf das Backpulver natürlich) zusammen gerührt und dann in den Omnia gefüllt. Dann habe ich alles erst einmal, wie beschrieben, auf kleiner Flamme gebacken. Als nach 20 min der Teig immer noch flüssig war, bin ich mutiger geworden und habe die Flamme etwas höher gedreht. Nach nochmal 20 min später war dann der Teig fester geworden aber immer noch ganz hell. Also habe ich noch mutiger auf ganz große Flamme gestellt. Nach weiteren 10 min roch es dann schon. Ich schaute nach und der Kuchen war von oben immer noch hell aber von den Seiten schon echt gut braun. Ich habe nochmal 5 min die Flamme runter gedreht und dann mit dem Messer (Holzstäbchen hatte ich nicht) rein gestochen. Klebte nix dran. Also Gas aus und Kuchen abkühlen lassen.

Das Ergebnis war, ich nenne es mal „durchwachsen“. Außen war der Kuchen gut braun, bis auf die Seite, die oben im Omnia war. Innen war er noch nicht richtig aufgegangen/durch. Ich weiß jetzt nicht, ob es am fehlenden Backpulver lag oder ich beim Backen etwas hätte anders machen müssen.

Ich habe dann noch einen Guss aus Puderzucker mit Zitrone oben drauf gemacht. Das hilft fast immer bei suboptimalen Backergebnissen. Der Family hat es trotzdem geschmeckt. Es ist mehr als die Hälfte weggefuttert worden. Sie meinten: „Müssen wir unbedingt nochmal machen“.

Ich denke auch, ich muss es noch ein paar mal üben 🙂

Nun sind wir schon wieder „on the Road“ in die Berge. Wir wollen noch ein bisschen Wandern.

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